bäcker amador
Amador, Bäcker

»Ich bin Bäcker aus Leidenschaft und betreibe mein Ladengeschäft seit sechs Jahren.
Ich habe eine Menge über das Bäckerhandwerk gelesen, experimentiert, mit anderen Bäckern gesprochen, bin gereist und habe auch im Ausland viel über Brot gelernt. Am meisten in Marokko, nicht wegen des Brotbackens, sondern weil dort noch nach alten Rezepten gearbeitet und alles von einer Person gemacht wird, d. h. Getreideanbau, Verarbeitung und Backen.
Mir ist es wichtig, die Essenz des Brotes wieder zu entdecken, welche hier verloren gegangen ist. Ich mache meine Brote nur aus einem Mutterteig ohne künstliche Zusätze. Neben Brot backen wir auch Kuchen und benutzen dafür Produkte vom Land und Wildfrüchte, was in Spanien nicht üblich ist. Alle meine Produkte habe ich mir ausgedacht. Pastel del montaña und Honigkekse sind unsere Bestseller.
Das Brot ist eigentlich das Beste, aber die Menschen können das nicht mehr wertschätzen. Hier auf dem Land haben die Leute die Möglichkeit, ihren Kindern eine Zukunft zu geben. Aber die Krise hat nicht unmittelbar zur Folge, dass die Leute nach besserer Qualität suchen, dafür braucht es auch ein Bewusstsein. Die Menschen haben gesundheitliche Probleme und vielleicht entsteht dadurch auch ein Interesse an besserer Ernährung und Essen und die Menschen entdecken wieder eine neue Realität.
Ich biete auch Kurse an, in denen ich mein Wissen weitergebe und versuche, bei den Leuten ein Bewusstsein für gute Lebensmittel zu schaffen. Kinder bezahlen nichts für diese Kurse. Wir sind hier auf dem Land sehr engagiert und möchten gerne unsere Erfahrungen mit Stadtbewohnern teilen. Anstelle von Monopolen müssten viele kleine Betriebe mit lokalen Produkten entstehen, dann erhöht sich auch die Lebensqualität und es wäre eine gerechtere Gesellschaft.
Ein gutes Brot braucht nur Mehl, Wasser und Salz. Wenn das Mehl wirklich gut ist und alle Bestandteile behält, dann geschieht die Gärung durch die Luft ohne Zusatzstoffe. Für den Mutterteig baucht man fünf Tage Zeit, aber man kann dann immer Teile davon wieder verwenden. Das Brot ist wie ein Lebewesen.«
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