babis segelschule griechenland
Babis, 35 Jahre, Besitzer der ersten privaten Segelschule in Thessaloniki

»Vor sechs Monaten habe ich meine Segelschule eröffnet, aber geplant habe ich das schon seit fünf Jahren.
Es war sehr schwierig, eine Lizenz zu erhalten, da in Griechenland fast alle Strände in staatlicher Hand sind d.h., wenn man etwas machen will, was mit dem Meer oder dem Strand zusammenhängt, dann benötigt man dafür die Erlaubnis vom Staat.
Wenn man etwas macht, was es vorher noch nicht gab, so ist das besonders schwierig. Anstatt eine neue Geschäftsidee zu unterstützen, bekommt man von den Behörden die Antwort, das geht nicht.
Der öffentliche Dienst in Griechenland ist in meinen Augen kein Service für die Bürger, sondern verhält sich eher wie ein Machtapparat. Und das ist ein großer Unterschied, statt den Menschen bei ihren Problemen zu helfen und nach legalen Möglichkeiten zu suchen, versucht der öffentliche Dienst, jede Verantwortung für etwas Neues zu vermeiden und man wird entmutigt, eine neue Idee zu starten.
Zum Beispiel versucht Namco in Griechenland seit vier Jahren ein neues Auto (Neuauflage des Pony) zu entwickeln, aber bis heute bekommen sie keine Lizenz dafür und können nicht anfangen.
Ich freue mich, dass ich es geschafft habe, meine Segelschule zu eröffnen, jedoch waren die Art und Weise nicht so erfreulich und das geht anderen in Griechenland ähnlich. Ich wollte es wirklich schaffen und man hatte mir gesagt, es geht nicht, aber ich habe es geschafft und das war mein Ziel.
Viele meiner Freunde haben dieses Land verlassen, aber ich wollte das nicht, bevor ich nicht meine Idee verwirklicht habe. Ich hoffe, dass meine Segelschule ein Erfolg wird.
Ich bin bei den jungen Griechen tief enttäuscht darüber, dass sie keine Träume oder großen Ideen mehr haben, sondern schon froh sind, wenn sie überhaupt irgendeinen 200–300 Euro Job finden.«
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