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»Ich habe neun Monate für einen Supermarkt gearbeitet, aber nachdem ich wegen eines Todesfalls für 7 Tage krankgeschrieben war, wurde mir gekündigt. Darüber habe ich mich sehr geärgert, denn ich hatte für diese Stelle extra ein anderes Angebot nicht angenommen.
Mein Freund und ich möchten uns mit einer Event-Agentur gerne selbstständig machen, da Auftragsarbeiten alleine sehr unsicher sind und schlecht bezahlt werden. Ich möchte nicht ins Ausland gehen, da Spanien im Grunde ein großes Potenzial an Möglichkeiten bietet. Man müsste im Tourismus den Service verbessern und neue und originelle Wege ausprobieren. Es ist schade, wenn jetzt die Jüngeren wegziehen, denn die Spanier sind eigentlich mutige und gute Menschen. Ich hatte mit 22 Jahren für ein Haus in Toledo eine Hypothek über 150 000 Euro aufgenommen, das jetzt nur noch einen Wert von 30 000 Euro hat.
Meine Eltern hatten damals für mich gebürgt und wenn ich die Hypothek nicht bezahle, dann verlieren meine Eltern ihre Wohnung. Ich wohne jetzt in Madrid, weil ich mir aufgrund der gestiegenen Benzinkosten das Pendeln zwischen Toledo und Madrid nicht mehr leisten kann. Die Politiker unternehmen überhaupt nichts, man müsste sie alle gegen neue Leute mit guten Ideen und logischen Entscheidungen austauschen.
Es gibt jetzt viele, neue kleine Betriebe. Aber die Eigentümer können nur schwarzarbeiten, da es vonseiten der Regierung keine Förderung für Selbstständige gibt. Im Gegenteil, es wird ihnen noch schwer gemacht und teure Lizenzen werden verlangt.«
— Sandra, 28 Jahre, arbeitslos, studierte Marketing, unterstützt Kunsthandwerker bei der Vermarktung
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