Anna


Anna, 14 Jahre, Teilnehmerin eines Sommercamps


»Ich lebe mit meinen Eltern und meinem Bruder in Bilozerske und glücklicherweise sind wir bislang vom Krieg nicht direkt betroffen.
Wir haben natürlich Angst um andere Menschen, die vom Krieg betroffen sind. Bei mir ist es eher die innere Einstellung und die Gefühle, welche sich infolge des Krieges verändert haben. Wir haben auch Verwandte in Russland und stehen in Kontakt, aber wir wollen sie nicht besuchen, da wir nichts riskieren möchten. Unsere Beziehung zu den russischen Verwandten hat sich nicht verschlechtert und wir versuchen, in den Gesprächen die Politik rauszuhalten.
Als Kind kann ich nichts ändern, also müssen wir vorwärtsgehen und irgendwann wir der Krieg wieder aufhören. In der Schule habe ich Hinweise und Erste Hilfe erhalten und wie ich mich zum Beispiel bei Feuer verhalten soll.
Nach der Schule habe ich noch Tanzunterricht und Choreographie und damit einen sehr intensiven Tagesplan. Wenn ich etwas lese, dann meistens in sozialen Netzwerken.
Ich habe große Angst vor Schlangen, vor dem Krieg und gefährlichen Situationen, wo man sterben kann. Ich würde mir wünschen, dass ich wirkliche Freunde habe, weil meine Kommunikation zurzeit sehr begrenzt ist. Ich wünsche mir auch, dass der Krieg aufhört, da er das ganze Leben beeinflusst; so können wir nicht mehr zum See gehen und dort schwimmen.
Im Sommercamp gefällt mir besonders die Atmosphäre. Es ist wie zu Hause und ich fühle mich von allen sehr angenommen. Alles im Camp ist sehr vertraut, die Mitarbeiter verstehen mich und wenn ich sie brauche, sind sie immer für mich da und sprechen mit mir. Das Angebot im Camp ist sehr lebhaft und vielfältig und das gefällt mir.
Ich wünsche der ganzen Welt Frieden und dass die Menschen weniger dumme Dinge anstellen, also Dinge, die uns nicht weiterbringen und uns nichts nützen.«
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