foto silja korn
»Vor 24 Jahren habe ich auf dem U-Bahnhof Mehringdamm meinen Mann auf dem Bahnsteig kennengelernt und damals war der Bahnsteig noch ziemlich düster, es waren nur wenige Lampen angebracht und die Bänke waren noch aus Holz. An dem Tag, als ich damals hier gewesen bin, war es 24.30 Uhr und es war ganz still auf dem Bahnsteig. Im Gegensatz zu jetzt, wo viele Menschen um mich herum sind und von oben der Baulärm zu hören ist, der sehr anstrengend ist. Ich rieche gerade, dass jemand geraucht hat. Als ich meinen Mann hier kennenlernte, standen wir ein bis zwei Meter auseinander und ich hatte das Gefühl, dass er mich fixierte und dann sprach er mich an und fragte, ob ich blind bin. Ich sagte: ›Ja.‹ Er fragte, ob ich schon mal Schwedenkräuter auf meine Augen geträufelt hätte und ich sagte: ›Nein.‹ Dann kam mein Zug und er fragte, ob wir uns noch mal wieder sehen könnten und dann gab er mir seine Telefonnummer und nach drei Wochen haben wir erstmalig miteinander telefoniert und nach ungefähr zwei Monaten waren wir ein Paar. Früher wirkte der Bahnhof weitläufiger, jetzt wurde hier eine Wand gezogen, dadurch erscheint er so gedrängt für mich, wie ein schmaler Raum.«
— Silja Korn

silja korn

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