foto ruth wunsch
»Wir sind auf dem Friedhof Öjendorf-Süd. Es duftet hier nach Herbst. Das Feld, wo mein Mann liegt, nennt sich Quartier, dieses Feld ist zur freien Gestaltung, das heißt, es ist nicht vorgeschrieben, wie das Grab auszusehen hat. Ich habe mich entschieden ein Kreuz aus indischem Granit machen zu lassen, in schwarz mit grünlichem Schimmer. Darauf steht der Name meines Mannes – ohne Daten – mit einem Text aus dem alten Testament: ›Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen Du bist mein‹. Davor auf einer Stellfläche steht ein Weidenkorb mit Efeu und je nach Jahreszeit bunten Blumen. Der Korb befindet sich auf zwei Backsteinen, damit er nicht so schnell verrottet. Eine große Eiche steht nahe am Grab meines Mannes und eingesäumt wird dieser Platz von einer Rhododendronhecke. Ganz in der Nähe steht eine Bank, wo ich gerne sitze. Im Sommer sind hier die Vögel sehr aktiv und auch Eichhörnchen halten sich hier auf und das ist es auch, was mir hier gefällt: Hier ist keine Friedhofsruhe, man hört auch Großstadtgeräusche.«
— Ruth Wunsch

ruth wunsch

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