alexandra portrait
»Im letzten Frühjahr habe ich meinen BA in Literatur gemacht und jetzt arbeite ich zurzeit in einer Buchhandlung und schreibe daneben an einem Roman und einem Theaterstück.
Ja, ich war von der Krise betroffen: Ich habe gerade die Schule beendet, als hier alles losging, und ich plante für ein Studium nach Schottland zu gehen, aber aufgrund des wirtschaftlichen Zusammenbruchs fehlte mir das Geld. Also musste ich hierbleiben und ich habe angefangen, in einem Verbrauchermarkt zu arbeiten.
Nach dem Crash sind die meisten Menschen hilfsbereiter und vorsichtiger geworden, weil es einen persönlich so trifft, wenn man sich finanziell einschränken muss. Das ist etwas, was Scham auslöst. Aber dann kenne ich auch häufig Leute, die so heftig betroffen waren, dass sie einfach abgeschaltet haben und es ist schwierig für sie, hilfsbereit zu sein.
Ich habe in die Politiker kein Vertrauen, aber dafür in die Menschen im Allgemeinen.
Ich denke, dass unser Bürgermeister Jón Gnarr zu einem guten Zeitpunkt in Islands politischer Geschichte auftauchte, denn wir brauchten einen Muntermacher und er erreichte dies und die Leute fingen an, die Dinge nicht mehr ganz so verbissen zu sehen.
Ich liebe mein Land und alle meine Freunde und meine Familie leben hier, aber die Berufsaussichten für mich sind gering und deshalb möchte ich gerne noch im Ausland studieren.«
— Alexandra, 24 Jahre, arbeitet in einem Buchladen
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