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Die Schule im Dorf Kocho in Sindschar (bitte auch hier lesen)
Die Schule im Dorf Kocho ist heute ein Mahnmal für das schlimmste Massaker, das Daesh an den Jesiden begangen hat.
Nachdem Daesh das Dorf umstellt hatte, mussten sich am 15. August 2014 rund 1250 Dorfbewohner in der Schule von Kocho sammeln. Dann wurden 400 Männer von Frauen und Kindern getrennt. Die Männer wurden am Dorfrand von Daesh hingerichtet - nur 19 Männer überlebten dieses Massaker. Ebenso wurden auch 77 ältere Frauen aus Kocho von Daesh ermordet. 850 jüngere Frauen wurden verschleppt, brutal sexuell missbraucht und als Sexsklaven verkauft. Die Kinder wurden ebenso entführt und einer Gehirnwäsche unterzogen mit dem Ziel, sie in Terroroperationen einzusetzen.
Eine frühere Bewohnerin aus Kocho ist Nadia Murad*, geboren 1993 in Kocho. Auch Nadia Murad wurde von Daesh verschleppt und brutal missbraucht. Glücklicherweise gelang es ihr mithilfe einer muslimischen Familie, sich aus der Gefangenschaft zu befreien.
Im Jahr 2016 wurde Nadia Murad zur Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen ernannt und 2018 erhielt sie den Friedensnobelpreis.
Seit ihrer Befreiung aus der Gefangenschaft von Daesh setzt sie ihr ganzes Leben dafür ein, dass der Genozid an den Jesiden nicht in Vergessenheit gerät und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.
Die überlebenden Bewohner aus Kocho haben sich entschieden, die Schule von Kocho in ein Erinnerungsmahnmal umzuwandeln.
Im Erdgeschoss des Gebäudes sind Fotos von Bewohnern aus Kocho ausgestellt, die entweder von Daesh getötet oder verschleppt wurden. Ein Halbbruder von Nadia Murad, der das Massaker von Daesh überlebte, kümmert sich heute um diese Erinnerungsstätte in Kocho.

* Für mehr Informationen über Nadia Murad und ihre Geschichte:
Nadia Murad: Ich bin eure Stimme. Das Mädchen, das dem Islamischen Staat entkam und gegen Gewalt und Versklavung kämpft. 2017
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