sindschar gebirge


Auf der Hochebene des Sindschargebirges.
Schon Diktator Saddam Hussein kannte die militärisch strategische Bedeutung des 1463 m hohen Sindschargebirges an der Grenze zu Syrien und der Türkei. Am Ende des zweiten Golfkrieges feuerte Saddam Husseins Militär vom Gipfel des Sindschargebirges Raketen auf Israel. Nach der US-Invasion 2003 im Irak errichtete die US-Armee auf dem Gipfel einen Stützpunkt, der aber inzwischen von der irakischen Armee übernommen wurde.
Im Oktober 2020 beschlossen die Zentralregierung in Bagdad und die Regionalregierung der Autonomen Region Kurdistan, dass alle bewaffneten Gruppen aus dem Sindschardistrikt abziehen sollten. Vertreter der lokalen Gemeinschaft in Sindschar wurden aber kaum bei diesem Abkommen miteinbezogen und es wurde bis heute nicht umgesetzt. So sind zum Beispiel bis heute Milizen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Sindschar, wie auch Einheiten der pro-iranischen Hashd al shaabi Milizen. Beide Gruppen arbeiten zusammen und zudem versucht die PKK, unter Minderjährigen in der Sindscharregion neue Kämpfer anzuwerben.
Mit ihrer Präsenz in Sindschar zieht die PKK die dort lebenden Menschen in den Konflikt zwischen PKK und türkischer Armee hinein.
Das türkische Militär greift aus der Luft und mit Drohnen Stellungen der PKK an, wobei es auch immer wieder zu Opfern in der Zivilbevölkerung kommt.
Bereits 2018 besetzte die Türkei den Kanton Afrin in Syrien, vertrieb dort ansässige Bewohner und richtetet eine sogenannte Sicherheitszone ein.
Diese Bedrohung durch den Konflikt zwischen kurdischen Milizen und dem türkischen Militär und die pro-iranischen Milizen verhindert, dass sich die Sicherheitslage in der Sindscharregion stabilisiert und tausende Binnenflüchtlinge, die seit sieben Jahren in Flüchtlingscamps in Irak Kurdistan leben, wieder in ihre Heimat zurückkehren.
Zudem ist in großen Teilen von Sindschar die Infrastruktur noch nicht wieder aufgebaut.
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