stavroula actart griechenland
Stavroula, 43 Jahre, Deutschlehrerin und Leder-Designerin, Thessaloniki

»Ich habe Deutsch und Innenarchitektur studiert und in beiden Bereichen gearbeitet.
Schon im Studium habe ich mein Interesse an Leder entdeckt, damit gearbeitet und angefangen, z.B. Portemonnaies, Gürtel und Taschen herzustellen.
Von 2004 bis 2012 hatte ich auch ein kleines Ladengeschäft für meine Lederprodukte im Zentrum von Thessaloniki. Aber ab 2010 habe ich selbst sehr deutlich die Krise gespürt, ich habe kaum noch Gewinn gemacht und es hat aufgehört, dass mir meine Arbeit Freude bereitet. Im Jahr 2012 habe ich nur noch für die Steuer und Krankenkasse gearbeitet, ohne dass ein Gewinn für mich überblieb und ich wurde von meinem Freund und meiner Mutter unterstützt.
Dann habe ich den Laden geschlossen und erst mal wieder nur als Deutschlehrerin gearbeitet, aber ich habe meine Leidenschaft für Leder nie verloren.
Jetzt habe ich die Möglichkeit gefunden, meine Lederarbeiten in einer Galerie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich muss dort keine Miete zahlen und helfe dafür der Galeristin. In der Galerie kann ich Kunden treffen und darüber freue ich mich und es ist noch mal ein neuer Versuch, meine Lederarbeiten zu verkaufen.
Anfang nächsten Jahres möchte ich eine Reise nach Deutschland und Dänemark unternehmen und sehen, was es dort für Möglichkeiten gibt und ob ich daran Gefallen finde.
Ich denke, dass die Krise noch weitergeht, die Arbeitslosigkeit steigt, Geschäfte schließen oder wandern nach Bulgarien ab, wo die Steuern niedriger sind und unsere Politiker sind Komiker. Ich gehe aber noch wählen, weil ich es fürchterlich finde, dass neofaschistische Parteien so viel Zulauf haben. Das stört mich, ist frustrierend und macht mir Angst und nur deshalb wähle ich noch.«
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