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- Ein Glas mit Wasser, Thessaloniki
Seit 2012 laufen unter dem Namen TiSA (Trade in Service Agreement) geheime Verhandlungen zwischen den USA, der EU und 21 weiteren Staaten. Das Ziel von TiSA ist die Privatisierung und Deregulierung im Dienstleistungssektor (Wasser- und Energieversorgung, Bildung, Gesundheits- und Finanzwesen).
Ist Griechenland jetzt das Versuchskaninchen?
So verbindet die TROIKA die Vergabe ihrer Hilfskredite mit der Forderung, griechisches Staatseigentum im Wert von 50 Milliarden Euro zu privatisieren.
Nachdem bekannt wird, dass auch die Wasserversorgung in Athen und Thessaloniki davon betroffen ist, bildet sich in Thessaloniki die Initiative K136. (Teilt man den Wert der Wasserwerke in Thessaloniki durch die Anzahl der Wasserzähler, also der Benutzer, so kommt man auf den Betrag von 136 Euro).
Im Frühjahr 2014 stimmten in einem nicht offiziellen Referendum 98 Prozent der Bürger gegen die Privatisierung der Wasserversorgung in Thessaloniki. Die Wahlbeteiligung lag bei 60 Prozent. Dieses selbst organisierte Referendum war ein Novum in der griechischen Geschichte.
Im Sommer 2014 wurden daraufhin die Pläne zur Wasserprivatisierung gestoppt.
Ein Blick nach England sollte reichen, um zu erkennen, was eine Privatisierung der Wasserwerke bedeutet:
Unter Thatchers Regierung wurden 1989 die staatlichen Wasserwerke privatisiert. Allein in den ersten vier Jahren nach 1989 stieg der Wasserpreis um mehr als 50 Prozent. Gleichzeitig verdoppelten sich die Gewinne der privaten Betreiber und die Gehälter der obersten Manager stiegen um 50 bis 200 Prozent.
Notwendige Investitionen wurden unterlassen und zahlreichen Mitarbeiter gekündigt. Man schätzt, dass alleine in London über 30 Prozent des Trinkwassers infolge maroder Leitungen im Boden versickern.
Die Wasserqualität verschlechterte sich genauso wie der Service der Betreiber. Statt Wettbewerb bildeten sich private Monopole.
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