Trion Ierarxon Strasse griechenland
Tatort in der Trion Ierarxon Strasse, Athen

Seit sechs Jahren lebte Shezad Luqman aus Pakistan in Athen, zuletzt mit drei anderen Pakistanis in einem Zimmer. Er kam aus armen Verhältnissen und schickte Geld, was er sich verdiente, an seine Geschwister in Pakistan. Zuerst arbeitete er als Wärter auf einer Baustelle, und als diese geschlossen wurde, fand er auf einem Wochenmarkt Arbeit. Für diesen Job besaß er eine pink Card (Arbeitserlaubnis für Immigranten).
Mehrmals sagte er einem Freund, dass er es niemals schaffen würde, eine eigene Familie zu gründen und ein menschenwürdiges Leben zu führen.
Frühmorgens, am 17. Januar 2013 fährt Shehzad Luqman mit dem Fahrrad zum Haus seines Arbeitgebers im Stadtteil Petralona, um den Lkw für den Wochenmarkt zu beladen. In der Trion Ierarxon Strasse stoppen ihn zwei Griechen (25 und 29 Jahre alt) auf einem Motorroller. Anwohner hören Hilfeschreie und wie sich ein Motorroller schnell entfernt. Shezad Luqman stirbt noch auf der Straße, er wurde von mehreren Messerstichen in die Brust tödlich verletzt.
Ein Taxifahrer in der Nähe des Tatorts gibt der Polizei wertvolle Hinweise, kurze Zeit später werden die Tatverdächtigten festgenommen, einer trägt noch das blutige Messer bei sich. Bei einer Hausdurchsuchung findet die Polizei Flugblätter der Neonazi Partei Chrysi Avgi.
Die beiden Männer (ein Feuerwehrmann und ein Angestellter) wurden Anfang 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei der Urteilsbegründung spielten die Verbindungen zur rechtsextremen Partei Chrysi Avgi keine Rolle.
Shezad Luqman, der mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft vor sechs Jahren nach Europa gekommen war, wurde 27 Jahre alt.
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