english deutsch KILIAN FOERSTER
»Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit Ziegen. Auch meine Eltern haben schon Ziegenwirtschaft betrieben. Seit den 70 Jahren lebe ich mit meinen Ziegen auf dem Land.<< >>
Zurzeit habe ich 210 Ziegen und gewöhnlich produziere ich 3000 kg Ziegenkäse pro Jahr, aber dieses Jahr wird es sehr wenig sein, weil der Wolf 100 Ziegen von meiner Herde getötet und weitere verletzt hat. Das ist für mich eine Katastrophe.
Ich verkaufe den Käse direkt in einem Hofladen, auf Märkten und zusätzlich auf Messen.
Seit den 80 Jahren erleben die Viehwirte in Spanien schon eine Krise und das hängt mit der Europäischen Gemeinschaft zusammen. Damals wurden massiv Betriebe von Kleinbauern im Agrarbereich abgebaut, um Zuschüsse von der EU für den Bau von Straßen oder von Flughäfen zu erhalten. Die Kleinbauern hier waren eine Konkurrenz für die nordeuropäischen Länder. Wir haben alles gehabt, gutes Essen und gutes Klima.
Um seine Artenvielfalt zu erhalten, bekommt Spanien zudem viel Geld von der EU, aber dafür werden hier z. B. auch Wölfe wieder angesiedelt. Aber die Wölfe töten unsere Schafe und Ziegen und die Naturschützer behaupten, das wären keine Wölfe, sondern nur wilde Hunde. Die Naturschützer sehen nicht die Probleme, die ich durch die Wölfe habe. Und die Regierung sieht die Wölfe nur als interessante Tiere an, aber verneint die Probleme, die sie verursachen.
Seit fünf Jahren gebe ich mein Wissen über die Ziegenhaltung auch in Kursen weiter, weil die Leute das alles vergessen haben. Diese Kurse dauern in der Regel sechs Monate.
Ich bin inzwischen 60 Jahre alt, deswegen habe ich nicht mehr so viel zu tun und sehe meine Zukunft positiv. Du musst arbeiten, was dir gefällt und dann ist es keine Arbeit mehr.«