english deutsch KILIAN FOERSTER
»Ich wohne alleine mit meinem Kind und verdiene mit der Laborarbeit 680,00 Euro im Monat. Gleichzeitig studiere ich noch Wasserwirtschaft und werde demnächst meinen Master ablegen.— Marisa, 33 Jahre, arbeitet in einem technischen Labor und studiert Wasserwirtschaft
Ich sehe, wie die Lebensmittelpreise steigen, die Steuern sich erhöhen, der Lohn aber gleich bleibt und der Druck auf die Gehälter zunimmt. Auch die Wasser– und Stromkosten steigen und die Unterrichtsmaterialien für mein Kind in der Schule sind ebenfalls teuer.
Grundsätzlich habe ich eine positive Einstellung und hoffe, dass die Menschen durch die Krise zu anderen Lösungen kommen. Man sollte an Dingen, die schon vergessen waren, Freude empfinden.
Die Uneigennützigkeit der Menschen ist in den letzten Jahren zum Teil verloren gegangen, aber jetzt kommt sie wieder, da viele wirtschaftlich betroffen sind.
Ich schaue keine Nachrichten im Fernsehen, da meistens nur negative Dinge gezeigt werden. Natürlich ist mir bewusst, dass viele Menschen in einer schwierigen Lage sind. Im Gesundheitssystem hat es zum Beispiel viele Veränderungen gegeben und besonders für Ältere und Arbeitslose ist es sehr schwer geworden.
Verantwortlich sind die Politiker aus den letzten 30 Jahren. Sie haben schlechte Entscheidungen getroffen und das Geld der EU falsch verwendet. Daneben gibt es eine Schicht in der Gesellschaft, die immer mehr Geld hat und sich Luxusgüter kauft und damit geht die soziale Schere stetig weiter auseinander. In die Politiker habe ich kein Vertrauen. Ich glaube an die Menschen, sie müssen nach neuen Wegen und Möglichkeiten suchen. Jetzt sind Kreativität und Unternehmergeist gefragt und es hängt immer von einem selbst ab.
Ich sehe meine Zukunft positiv, da ich jemand bin, der immer bescheiden gelebt hat. Ich weiß genau, wie man auch mit wenig auskommen kann. Man sollte in die eigene Ausbildung investieren und ich erziehe mein Kind auch mit diesen Werten, also dass wir Respekt gegenüber den wesentlichen Dingen des Lebens haben sollten und uns nicht nur am Luxus orientieren.
Beruflich würde ich gerne zur technischen Leitung aufsteigen.«