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Majid, 11 Jahre alt, lebt im Flüchtlingslager Sardashticamp im Sindschargebirge


»Ich habe vier Schwestern, aber keinen Bruder. Mein Vater und meine Mutter sind bei mir.
Wir leben seit fünf Jahren im Sardashticamp. Vorher lebten wir im Dorf Til Ezer.
Als Daesh unser Dorf angriff, sind wir zuerst nach Syrien geflüchtet. Aber dann haben wir uns entschieden, in das Sindschargebirge zu gehen, weil Daesh die Berge nicht kontrollierte. Wir sind aus Til Ezer zuerst zu Fuss in Richtung Syrien geflüchtet. Wir hatten kein Auto, mit dem wir wegfahren konnten. Dann sind wir auf einem Lastwagen nach Syrien mitgenommen worden.
Am Schlimmsten für mich war die Flucht vor Daesh.
Ich besuche die Schule im Camp. Ich habe Unterricht in Englisch, Arabisch, Wissenschaft und Mathe. Wenn ich mich langweile, dann treffe ich mich mit meinen Freunden und manchmal lesen wir etwas zusammen.
Mich macht nichts richtig wütend und ich hasse auch nichts, ausser Daesh.
Ich bin nicht in der Lage, meine Erinnerungen zu vergessen. Häufig tauchen diese Erinnerungen in meinem Kopf auf und ich denke darüber nach, was damals geschehen ist.
Glücklich macht mich die Schule im Camp und wenn wir Fußballspielen.
Angst habe ich nur vor Daesh. Oft träume ich nachts und dann kommt es mir immer wieder vor, dass ich von Daesh angegriffen werde. Von Zuhause haben wir auf unserer Flucht nur Brot und Wasser mitgenommen.
Ich habe einen Wunsch: Alle Menschen, die von Daesh entführt worden sind, sollen wieder freikommen und dass wir wieder in unser Dorf zurückgehen können.«
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