english deutsch KILIAN FOERSTER
»Ich lebe bei meinen Eltern und habe noch zwei Brüder.
Bis zur vierten Klasse habe ich eine Schule besucht. Mit 9 Jahren habe ich angefangen zu arbeiten und als ich 10 Jahre alt war, habe ich die Schule abgebrochen, weil ich Geld verdienen wollte.
Heute bereue ich das und denke, dass Wissen und Lernen wichtiger sind als Geld. Wenn man nur Geld hat und kein Wissen, dann ist das Geld nichts wert. Nur mit Geld kann man keinen Charakter kaufen.
Ich möchte jetzt gerne einen Beruf lernen.
Mit 9 Jahren bin ich mit einem Freund zu einem Sattler gegangen und nach einem Jahr habe ich in einer Werkstatt für Haushaltssachen aus Plastik gearbeitet. Danach habe ich in einer Bäckerei gearbeitet und dann in einem Fahrradladen und einer Druckerei. Die Hälfte meines Lohnes haben meine Eltern bekommen und die andere Hälfte habe ich selbst ausgegeben.
Mit fünfzehn Jahren habe ich aufgehört zu arbeiten, es war immer das Gleiche und alles ist bei mir zur Routine geworden: Ich habe Geld ausgegeben und eingekauft und irgendwann habe ich dann für mich entschieden, dass ich noch etwas lernen muss und eine Schule besuchen sollte.
Das Wichtigste ist, dass die Familie zusammenhält. Es ist mir nicht so wichtig, dass ich viel Geld habe, sondern dass wir zufrieden sind.
Ich hatte auch Kontakt zu vielen Drogenabhängigen und ich wäre glücklich, wenn es weniger Abhängige gibt.
Ich möchte noch sagen, dass man sich nicht über Menschen, die weniger haben, lustig machen sollte oder sich ihnen gegenüber gleichgültig verhält, sondern ihnen helfen sollte.
Wir müssen uns gegenseitig helfen.«