iran kinder

Behrouz, 14 Jahre
»Ich komme aus Afghanistan und lebe mit meinen drei Schwestern und zwei Brüdern bei meinen Eltern.
Mit sechs Jahren habe ich angefangen, Waren mit einem Handwagen auf den Basar in Shoush/Teheran zu bringen. Ich habe lange dort gearbeitet und viel Erfahrung gesammelt, zeitweise habe ich auch als Straßenverkäufer gearbeitet. Man muss sich anstrengen, damit man in diesem Bereich Geld verdient. Mein Vater betreibt einen Gemüsehandel auf der Straße, ich musste für das Haushaltsgeld mitarbeiten und ich wollte auch nicht zuhause rumsitzen.
Das Geld war mir nicht so wichtig, sondern eher die Beschäftigung, denn zuhause ist es langweilig. Draußen gibt es alles und zuhause gibt es nichts und Männer wollen nicht zuhause sein.
Ich kann nur wenig lesen und schreiben und ich bin jetzt seit zwei Jahren dabei, das zu lernen. Mit elf Jahren habe ich die erste Klasse besucht. Mich hat eine Streetworkerin auf der Straße angesprochen und mir eine Möglichkeit gezeigt, wo ich etwas lernen kann. Dann bin ich dort hingegangen und habe auch meine Schwester mitgenommen.
Mein älterer Bruder ist 18 Jahre alt und ist wieder nach Afghanistan zurückgegangen. Er wollte eigentlich nach Deutschland, aber an der iranisch-türkischen Grenze hat ihn die Polizei festgehalten und dann nach Afghanistan gebracht. Jetzt möchte er in Afghanistan heiraten.
Ich bin glücklich, dass ich jetzt noch besser lesen und schreiben lerne, denn es ist nervig, wenn man keine Straßenschilder lesen kann.
Am meisten freue ich mich, wenn ich Sport machen kann und mein größter Wunsch ist es, ein guter Badmintonspieler zu werden.
Meine Eltern sind für mich das Wertvollste und ich habe Angst, dass ich sie oder jemand aus der Familie verliere. Mein Vater hat 15 Schwestern in Afghanistan.
Ich möchte reich werden und die Einrichtung, wo ich lerne, unterstützen, damit auch andere Kinder von der Straße dort Hilfe bekommen.«

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