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Nikos, 53 Jahre, Landschaftsarchitekt und Züchter von Aromapflanzen, Thessaloniki

»Ich musste meinen Beruf als Landschaftsarchitekt aufgeben, weil ich keine Aufträge mehr in der Krise bekommen habe. Schon damals habe ich mich bei meiner Arbeit gerne mit Duftpflanzen beschäftigt und sie verwendet und so kam mir die Idee, mich auf die Anzucht von Duft-bzw. Aromapflanzen zu spezialisieren.
Vor einem Jahr habe ich ein 40 Jahre altes und 4000 Quadratmeter großes Glashaus gefunden, dass seit 2000 nicht mehr genutzt wird. Hier ziehe ich mit zwei Kollegen ca. 25–30 Arten von Duftpflanzen heran.
Die gesamte Anzucht im Glashaus dauert ca. 2 Monate und läuft in drei Schritten ab: Zuerst kommen die Stecklinge für ca. 20 Tage in Töpfe mit einem Perlit/Torfgemisch und werden mit einem feinen Nebel bestäubt; hier findet die erste Wurzelbildung statt. Danach kommen die Töpfe mit den Stecklingen bei normaler Bewässerung auf eine Zementbank, auch wieder für ca. 20 Tage. Der letzte Schritt ist die Akklimatisation der Pflanzen außerhalb des Glashauses, bevor sie in den Verkauf gehen an Bauern, die sie auf ihren Äckern anbauen oder an Gartencenter.
Die Produktion – und zwar ohne Heizung – ist hier über 10 Monate möglich, außer im Januar und Februar. Unser Bestseller ist das griechische Origanum (Origanum hirtum), da es einen viermal höheren Gehalt an Carvacrol hat im Vergleich zu andern Origanumsorten. (Anmerkung: Carvacrol ist ein Bestandteil im ätherischen Öl von Origanum, der bakterizide und fungizide Eigenschaften aufweist und deshalb eine besondere medizinische Bedeutung hat.)
Die Mutterpflanzen für die Stecklinge wachsen auf einem Feld, das in knapp 400m NN und in leichter Hanglage zum Meer liegt. Dadurch weht dort ständig ein leichter Wind, was für ein optimales Mikroklima der Duftpflanzen sehr wichtig ist.
Von staatlicher Seite gab es für mein Unternehmen überhaupt keine Unterstützung, stattdessen dauert alleine das Ummelden des Stromzählers im Glashaus sechs Monate. Ich musste aber etwas machen und sehe die Anzucht von Duft-und Aromapflanzen als eine gute Möglichkeit mit Zukunft, auch wenn der biologische Markt in Griechenland noch am Anfang ist. Wir haben den großen Vorteil, dass diese Pflanzen hier seit vielen Jahren wild wachsen, sie haben sich an das Klima angepasst, brauchen wenig Wasser und keinen Dünger und sind somit einfach zu produzieren.«
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