elisa bibliopoleio griechenland
Elisa, 33 Jahre, Buchhändlerin und Molekularbiologin, Thessaloniki

»Seit einem Jahr gibt es unseren Buchladen und außer mir arbeiten hier noch fünf Leute, die alle in der Krise ihre Arbeit verloren haben und dann diesen Buchladen ins Leben gerufen haben. Wir haben diesen Laden in der Krise eröffnet, weil es für uns ein Weg war, um zu überleben und weil wir das lieben, was wir hier tun.
Es gibt auch im Buchbereich eine Krise, da Bücher einerseits in Griechenland sehr teuer sind und andererseits die Menschen weniger Bücher kaufen, wenn sie ihre Arbeit und ihr Einkommen verlieren.
Unser Buchladen unterscheidet sich von anderen Buchläden im Management und in der Philosophie. Wir haben alle hier eine sehr enge Verbindung zur Krise und der daraus hervorgegangenen Protestbewegung. Und danach richten wir auch unser Programm aus.
Unsere Schwerpunkte sind Philosophie, Geschichte und Politik und unser Bestand umfasst ca. 10 000 Bücher. Wir arbeiten als Kooperative, entscheiden zusammen und wollen unabhängig sein, deswegen haben wir auch keine staatliche Unterstützung angenommen. Bislang haben wir 15 Buchpräsentationen durchgeführt und daneben gab es bei uns auch schon Performance und Theateraufführungen.
Es ist schwierig, die Zukunft unseres Buchladens vorauszusehen. Aber wenn wir es nicht schaffen, dann werden nur noch die großen Buchhandelsketten und Verlagshäuser das Geschäft bestimmen und das gilt nicht nur für unsere Branche, sondern betrifft die gesamte Wirtschaft, also dass die großen Fische die kleinen fressen.«
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