andrea corviale rom
Andrea, seine Tochter Valeria und sein Hund Pongo

Was ist fast ein Kilometer lang, 10 Stockwerke hoch und wird von ca. 8000 Menschen bewohnt?
Der Palazzo Corviale, auch il serpentone (die Riesenschlange) genannt, das längste Hochhaus Europas am Stadtrand von Rom.
Erbaut in den 70 Jahren, war der Palazzo ursprünglich als soziales Wohnungsbauprojekt geplant – also eine Stadt in der Stadt – mit kulturellen Einrichtungen, Ladengeschäften und Werkstätten.
Allerdings war nach der Fertigstellung vom sozialen Konzept kaum etwas zu sehen, stattdessen wurden so viele Menschen wie nur möglich in dem Gebäude untergebracht. Ein Teil der Wohnungen wird auch illegal bewohnt. Besonders in den Anfangsjahren war Palazzo Corviale mit Gewalt und Kriminalität verbunden und bis heute müssen die Bewohner aus Corviale mit diesem Stigma leben.
Mit zwei Bewohnern aus Corviale habe ich gesprochen.

»Ich wohne noch nicht so lange in Corviale und ich komme aus einem Viertel, das diesem sehr ähnlich ist.
Ich habe hier auch neue Menschen kennengelernt und kannte auch schon vorher einige Bewohner aus Corviale. Es ist nicht besonders schwer, die Menschen hier kennenzulernen.
Das Gebäude sieht zwar sehr abweisend und abgeschottet aus, aber tatsächlich ist es überhaupt nicht so heftig. Mir gefällt die Farbe des Gebäudes nicht, es ist alles so grau und sieht so verschlossen aus. Von außen sieht Corviale sehr böse aus, aber in der Wirklichkeit ist es nicht so.
Es ist auf jeden Fall viel besser und harmloser als in Tor bella Monaco, wo ich vorher wohnte. In Tor bella Monaco wurden die Kinder sehr früh erwachsen, sie sind dort durchtrieben und teilweise handeln dort schon zehnjährige Kinder mit Drogen.
Es gibt hier auch verschiedene kulturelle Angebote, z.B. eine Schule, Kurse und eine Kirche. Neben Italienern wohnen hier auch viele Ausländer aus Rumänien, Südafrika und Osteuropa.«
— Andrea (Bewohner aus Corviale)
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