felipe portrait
»Ich wohne mit meinem arbeitslosen Bruder bei meinen Eltern. Meine Mutter hat durch die Krise ihre Arbeit verloren und findet aufgrund ihres Alters keine neue Arbeitsstelle mehr. Mein Vater arbeitete bei der Post, er ist jetzt pensioniert und seine Rente wurde gekürzt.
Die finanzielle Abhängigkeit von der Rente meines Vaters belastet das Zusammenleben zu Hause. Ich ärgere mich, wenn ich die Nachrichten sehe und die Unterschiede zwischen den armen und reichen Menschen mitbekomme. Die Ansagen der Politiker werden heftiger, da die wirtschaftliche Lage auch schwieriger wird und sie behaupten, dass sie selbst auch in einer schwierigen Situation sind, aber das sind sie persönlich nicht.
Wir werden nur von der EU-Troika kontrolliert, aber die Troika ist nur eine Marionette, dahinter stehen die Zentralbank und die Federal Reserve Notenbank. Diese profitieren von der Situation.
In die Ausbildung müsste mehr investiert werden und die Menschen müssten besser über die Zusammenhänge aufgeklärt werden. Die Menschen müssten auch selbst den Willen haben, etwas zu ändern. Anstatt große Firmenfusionen zuzulassen, sollte man die Leute dazu animieren, bei lokalen Geschäften und Händlern zu kaufen. Wenn die Menschen die Situation verändern wollen, sollten sie wählen gehen. Allerdings sind die meisten Politiker Demagogen und versuchen, auf diese Art ihre Ziele zu erreichen.
Meine Zukunft ist düster und ich habe keine Pläne. Ich möchte arbeiten und nicht mein ganzes Leben lang von meinen Eltern abhängig sein. Gerne würde ich die ganze Welt kennenlernen, aber da ich unsicher bin, finde ich es schwierig, in einem anderen Land zu arbeiten.«
— Felipe, 19 Jahre, studiert Soziologie
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