english deutsch KILIAN FOERSTER
»Der kleine Luxus (z.B. Klamotten, Restaurant) ist weniger geworden. Ich bleibe mehr zu Hause, um Geld zu sparen. Da ich nicht mehr bei meinen Eltern wohne, sondern mit zwei Studentinnen im Zentrum von Porto, achte ich mehr auf die Ausgaben und spüre, wie meine Verantwortung zugenommen hat. Persönlich habe ich mich nicht verändert und ich probiere, möglichst so wie früher zu leben und meine Freunde zu treffen. Ich versuche, vermehrt kostenlose Dinge zu genießen.— Eva, 19 Jahre, studiert Kunstgeschichte
Wenn ich die Nachrichten sehe, mache ich mir Sorgen, weil junge Leute Arbeit suchen, keine Erfahrung haben und häufig ausgenutzt werden. Es wird vermieden, qualifizierte Leute einzustellen, da diese besser bezahlt werden müssten. Die Situation könnte besser sein, wenn die Jüngeren mehr Erfahrung hätten. Es sollte stärker in die Ausbildung investiert werden, mehr Stipendien sollten angeboten werden, aber da die Erziehung und Ausbildung immer teurer werden, profitiert am Ende nur eine kleine Elite.
Meine Großeltern unterstützen mich finanziell und haben jederzeit Wert auf meine Zukunft gelegt und ich versuche, immer etwas Geld als Notgroschen zurückzulegen. Andere junge Menschen sind von ihren Eltern nicht so erzogen worden, sie haben ihr Geld eher ausgegeben.
Die Krise gibt es schon länger, aber jetzt merkt man, dass die sozialen Unterschiede ständig wachsen. Hier lassen sich die Politiker von Chauffeuren rumfahren und in den Niederlanden zum Beispiel benutzen die Politiker auch die öffentlichen Verkehrsmittel. Unsere Politiker führen sich wie kleine Könige auf.
Ich traue den Politikern nicht, aber ich gehe noch zur Wahl und alle sollten wählen gehen, da es ein Recht und eine Pflicht ist. Ein Politiker kann eine gute Idee haben, aber wenn er wirklich was zu sagen hat und auf seinem Thron sitzt, dann wird er korrupt.
Ich möchte gerne das Erasmus-Programm machen und mein Wunschziel wären die Nordländer. Ich respektiere die Mentalität der Nordländer und finde sie attraktiv, dort fahren Professoren und Politiker zum Beispiel mit dem Fahrrad. Und die Menschen dort sind nicht so egoistisch und haben einen größeren Respekt voreinander. Hier schauen die Leute mehr auf sich selbst. Ich würde später aber nur ins Ausland gehen, wenn ich es müsste, denn wenn alle weggehen, wird die Lage in Portugal noch schlimmer. Wenn ich keine Arbeit in meinem Bereich finde, dann schaue ich mich nach anderer Arbeit um, und wenn es überhaupt keine Möglichkeit gibt, dann würde ich auch weggehen.«