adriana portrait
»Es macht mich traurig, dass hier die jungen Menschen ins Ausland gehen müssen, damit sie das machen können, was sie wirklich wollen. Ich liebe Portugal und möchte im Grunde nicht weggehen. Aufgrund der Krise bin ich nicht egoistischer geworden, jedoch achte ich jetzt mehr auf meine Ausgaben.
Gerne würde ich mehr helfen, ich möchte jeden Hund mit nach Hause nehmen, aber das kann ich aus finanziellen Gründen nicht. Diese finanziellen Einschränkungen verschließen einem viele Möglichkeiten.
Wenn ich die Nachrichten höre oder lese, habe ich das Gefühl, dass wir uns nur im Kreis bewegen. Alle sagen immer das Gleiche, nämlich dass alles besser wird, aber tatsächlich wird es nicht besser. Statt Fortschritt gibt es nur Stillstand.
An erster Stelle haben in meinen Augen korrupte Politiker Schuld an der heutigen Situation, aber auch viele Menschen in Portugal und in Südeuropa insgesamt sind mitverantwortlich. Ich vertraue den Politikern nicht und denke auch nicht, dass sie die Lage verändern können. Die Politiker sind so gierig nach Macht und das macht sie auch so anfällig für Korruption. Die Macht, die sie mit ihrer Position besitzen, ist so verlockend, dass ihr kaum jemand widerstehen kann.
Wenn ich einen festen Job finde und es schaffe, mein Leben zu führen, dann möchte ich hierbleiben. Aber falls es nicht möglich ist, werde ich nach Australien auswandern, da ich noch zusätzlich die australische Staatsbürgerschaft besitze. Das ist eine Möglichkeit für mich.«
— Adriana, 21 Jahre, studiert Sprachen und Literatur
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