english deutsch KILIAN FOERSTER
»Ich habe einen Bruder.
Im Juni 2014 bin ich mit meinen Eltern aus Donezk weggegangen. Wir haben unsere Kleider gepackt und sind mit dem Auto erst in das Dorf gefahren, wo meine Großmutter lebt und von dort nach Kyiv. Ich habe nur wenig mitgenommen, die meisten Sachen, die wir dabei hatten, waren von meinem kleinen Bruder. In der Nähe unseres Hauses in Donezk habe ich Schüsse mitbekommen, das war alles.
Jetzt besuche ich in Kyiv die vierte Klasse. Früher hatte ich in der Schule ukrainisch und russisch, jetzt habe ich nur noch ukrainisch. Nach der Schule spiele ich mit meinem Bruder und ich habe hier im Sommercamp für Kinderflüchtlinge auch neue Freunde kennengelernt. Mir gefallen besonders die Workshops im Camp; diese machen mich glücklich.
Ich habe keine Angst und mir fehlt nur meine Großmutter, die uns bald für einen Monat in Kyiv besucht.
Ich wünsche meiner Familie Gesundheit und später möchte ich gerne Fotografin werden.«