english deutsch KILIAN FOERSTER
…»Woher kommst du?«
»Aus der weiten Welt.«
»Und wohin willst du?«
»Nach Hause.«
»Wo steht dein Haus?«
»Wo mein Haus steht? Das weiß ich nicht.«…
— Janusz Korczak: König Macius auf der einsamen Insel
Seit Frühjahr 2014 ist Krieg in der Ostukraine und zur gleichen Zeit wurde die Krim von Russland annektiert.
Fast 8000 Menschen wurden bislang in diesem Krieg getötet und über 2 Millionen Personen sind aus dem Kriegsgebiet geflohen – davon ungefähr eine Hälfte nach Russland und die andere in den westlichen und zentralen Teil der Ukraine und auch in die Nachbarländer, z.B. Polen, Weißrussland.
Auf der einen Seite stehen in diesem Krieg die Armee der pro-westlichen ukrainischen Regierung und über dreißig ukrainische Freiwilligenbatallione, unter anderem auch ultranationale Verbände (z.B. Bataillon Asow). Auf der anderen Seite stehen die pro-russischen Milizen, die von der russischen Armee und ebenfalls von ultranationalen, russischen Freiwilligenverbänden (z.B. Russian National Unity) unterstützt werden.
Seit Beginn wird dieser Krieg von einer massiven, medialen Propaganda begleitet: Während die prorussischen Milizen für die ukrainische Regierung schlicht ›Terroristen‹ sind, bezeichnen letztere die Mitglieder der ukrainischen Regierung als ›Faschisten‹ und ›nationale Verräter‹.
Längst hat sich der Ukrainekrieg zu einem neuen Ost-West-Konflikt ausgeweitet. Auch wenn es im Augenblick einen Waffenstillstand in der Ostukraine gibt, ist weder auf nationaler, noch auf internationaler Ebene ein Ende des Krieges bzw. Konflikts in Sicht.
Im August 2015 habe ich in Kyiv mit ukrainischen Kindern, die aus der Kriegszone geflüchtet sind, gesprochen und sie fotografiert.
Ich danke Hanna Karpenko und Vostok-SOS für die Unterstützung.
Auch drei Jahre nach Ausbruch des Krieges in der Ostukraine und Russlands Annexion der Krim gibt es keine Lösung
in diesem Konflikt.
Weder die von Russland unterstützen prorussischen Milizen noch die ukrainische Armee halten sich laut OSZE an die Waffenstillstandsvereinbarungen, immer wieder kommt es entlang der Frontlinie zu militärischen Auseinandersetzungen.
Gleichzeitig spielt dieser Krieg in der internationalen Berichterstattung nur noch eine untergeordnete Rolle.
Im August 2017 habe ich in der Ostukraine mit Kindern und Erwachsenen gesprochen und sie fotografiert.
Ich danke Hanna Karpenko, Helena Rozvadovska und Yulia Kishenko (Vostok-SOS), Darya Kasyanova (SOS-Kinderdorf)
und allen Menschen, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben.
weiter >>
Bis heute - nach viereinhalb Jahren Krieg - gibt es keinen Frieden in der Ostukraine.
Jeden Tag kommt es entlang der Frontlinie zu Verletzungen der vereinbarten Waffenruhe. Alle Vorkommnisse werden von der Special-Monitoring-Mission (SMM) der OSZE dokumentiert und veröffentlicht.
Im Oktober 2018 habe ich den stellvertretenden Leiter der Special-Monitoring-Mission, Herrn Alexander Hug, fotografiert und mit ihm über die Situation in der Ukraine gesprochen. Und ich habe mit Erwachsenen und Kindern aus der Ostukraine gesprochen und sie portraitiert.
Ich danke Hanna Karpenko, Helena Rozvadovska und allen Menschen, die mich bei dieser Arbeit unterstützt haben.
weiter >>
Über fünf Jahre dauert inzwischen der Krieg in der Ostukraine zwischen der ukrainischen Armee und von Russland unterstützten Milizen in den besetzten Gebieten.
Im Gegensatz zu anderen Kriegen und Konflikten ist die Frontlinie in der Ostukraine aber keine unüberwindbare Grenze, sondern an sechs Checkpoints wechseln täglich bis zu 40 000 Menschen aus grenznahen Regionen die Seiten.
Da dieser Krieg von Anfang auch ein medialer Krieg gewesen ist mit massiver Propaganda und Schuldvorwürfen, erhält die Kommunikation und Berichterstattung zwischen beiden Seiten in diesem Krieg einen besonderen Stellenwert. Allerdings spielt der Umgang mit Medien im ukrainischen Schulsystem bislang kaum eine Rolle.
Genau an diesem Punkt setzt die Organisation Yellow Bus aus Kyiv an, die Kindern und Jugendlichen mit professionellen Mitteln Zugang zum Film und Journalismus vermittelt (bitte auch hier lesen).
Im Oktober 2019 habe ich mit zehn Kindern in der Ostukraine gesprochen, die Workshops oder Sommercamps von Yellow Bus besucht haben.
Ich danke Zhenya Venidyktova, dem Team von Yellow Bus und allen Menschen in der Ukraine, die mich bei der Arbeit unterstützt haben.
weiter >>