roberth cartonista
Roberth, Architekt und Gründer von El Cartonista

»Geboren bin ich in Ecuador, aufgewachsen in Venezuela.
In Venezuela und in Spanien habe ich Architektur studiert und 2010 habe ich meine Arbeit als angestellter Architekt verloren. Ich hatte mir dann überlegt, Möbel aus Abfall (Pappe) herzustellen und den Leuten anzubieten.
Bislang arbeite ich noch von zu Hause aus, da zusätzliche Büroräume zu teuer sind. Abends sammle ich auf der Straße die Pappen ein, die von Geschäften weggeschmissen werden. Ich denke lange nach, wie ich die Möbel gestalte und wie sie an bestimmten Orten wirken.
Schon in meiner Vergangenheit als Architekt habe ich viel mit Pappe gearbeitet und deswegen eine Verbindung dazu. Dann habe ich immer die Pappen gesehen, die weggeschmissen werden. Die Leute mögen meine Arbeit, aber sie denken, dass sie sehr teuer ist, weil es ein einzigartiges Design ist und alles handgemacht ist. Das Schwierigste für mich ist es, dass die Leute kein gutes Gefühl bei dem Material haben, das ich benutze, weil es in ihren Augen Abfall ist. Aber mein Material ist aus Holz entstanden, nur das es leichter ist als Holz. Ich hoffe, dass ich in Zukunft noch mehr Aufträge bekomme und bekannter werde und dass die Menschen ein Bewusstsein für den Wert von Abfall bekommen, weil wir einfach so viel Abfall produzieren.
Damit wir die Krise hier wirklich beenden, müssen wir unsere Denkweise verändern. Ein bisschen hat sich hier schon die Mentalität bezüglich ökologischer Dinge verändert; noch sind es wenige, aber es werden langsam mehr. Die Menschen werden zukünftig ihre Idee von Luxus verändern, weil alles billiger wird und die Herstellungskosten auch immer weiter sinken. Luxus wird in Zukunft nicht mehr das sein, was ich mir leisten oder bezahlen kann, sondern das, was wirklich exakt für mich gemacht ist.
Und das ist es genau, was ich mit meiner Arbeit anbiete. «
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