english deutsch KILIAN FOERSTER
»Ich werde im Studium von meinen Eltern unterstützt, deswegen merke ich noch nicht so viele Veränderungen. Meine Mutter ist Ärztin, mein Vater arbeitet als Volkswirt und die Arbeitsbelastung meiner Eltern ist gestiegen und umfangreicher geworden. Die Nachrichten im Fernsehen verursachen bei mir Sorgen, Stress und Depressionen. Die Troika kommt ins Land, es gibt immer neue Maßnahmen und noch mehr Sparauflagen, man sieht viele jüngere Menschen ohne Arbeit und das alles führt zu dem Gedanken: Wohin gehe ich?— Sara, 20 Jahre, studiert Pharmazie
Ich will unbedingt mein Studium beenden. Zum Glück gibt es aus familiärer Sicht keine Gefahr, dass ich es abbrechen muss. Nicht allein die Regierung hat Schuld an der Lage, sondern viele Ursachen liegen in der Vergangenheit, zum Beispiel wurden großzügig Kredite vergeben und alle hatten sich daran gewöhnt, alles zu besitzen.
Viele Menschen haben sich damals verschuldet und inzwischen sind die Zinsen gestiegen und sie müssen ihre Schulden bezahlen. Es gab auch innerhalb der Regierung zu viele Streitereien, wir sollten nur das Beste anstreben und nicht immer Kompromisse machen. Die Bevölkerung ist zu passiv, wenn es einen Mindestlohn gibt, sind viele schon zufrieden. Ich bin kein Freund von Demonstrationen, aber wenn wir durch unsere Arbeit mehr Befriedigung und Leidenschaft empfinden würden, dann wäre es nicht so schlimm.
Viele junge Menschen haben resigniert, da es so schwierig ist, eine Arbeit zu finden. Und viele haben sich auch zu sehr an staatliche Unterstützung gewöhnt und dadurch ihren Ehrgeiz verloren.
Meine Generation hat eine andere Mentalität und möchte Fortschritte erreichen. Es wird sich etwas zum Guten verändern. Ich habe nur teilweise Vertrauen in die Politiker, es gibt sehr viele Interessen in der Politik und je wichtiger ein Politiker ist, desto schwieriger ist es für ihn, diese Interessen zu ignorieren.
Ich möchte hierbleiben und nicht weggehen, aber vielleicht bleibt mir keine andere Möglichkeit. Ich würde aber immer versuchen, wieder zurück zukommen.«