beatriz portrait
»Meine Eltern arbeiten im öffentlichen Dienst und spüren beide die Krise, da dieser Bereich zuerst von den Sparmaßnahmen betroffen ist. Bei den Weihnachtseinkäufen schränken wir uns ein und ich versuche, bewusster zu leben.
Man sollte die Dinge aber nicht zu negativ sehen, sonst denken wir nur noch an die Probleme. Wir sollten versuchen, mit dem zufrieden zu sein, was wir haben. Und wir müssen die Leute, die wir lieben, in unserer Nähe behalten und versuchen, möglichst ähnlich wie in der Vergangenheit zu leben, also gelassen zu bleiben und sich mit Freunden zu treffen.
In Griechenland gab es zum Beispiel gewaltsame Proteste auf der Straße, aber das kann es auch nicht sein, wir Portugiesen haben eine andere Art das Leben zu sehen und wir werden nicht so aggressiv kämpfen und alle beschuldigen.
Natürlich tragen auch wir Verantwortung für die Situation. Wir hatten schon in der Vergangenheit eine schlechte Kontrolle der Staatsfinanzen und das ist sicherlich ein Grund für die Krise. Wir leiden unter den Fehlern der älteren Generation und jetzt sind alle zusammen betroffen.
Ich sehe nun die Lage klarer und realistischer und in meinem Freundeskreis geht es anderen auch so. Es ist typisch für Portugiesen, dass wir Scham empfinden, wenn wir weniger als andere haben und viele leiden darunter. Ich achte jetzt mehr auf das Wesen einer Person und weniger auf den Besitz. Ich denke, dass ich eher selbstloser handle und ich spüre Zufriedenheit, wenn ich anderen helfen kann, zum Beispiel in der Kantine der Universität versuche ich andere zu unterstützen, wenn sie nicht genug Geld fürs Essen haben.
Die Menschen müssten wirklich aufwachen und aktiv werden. Wir sollten die Lage als vorübergehend sehen und die Hoffnung haben, dass es wieder besser wird.
Ich will erfolgreich mein Studium beenden und weggehen aus Portugal, aber da ich hier meine Wurzeln und meine Familie habe, möchte ich irgendwann gerne zurückkommen.«
— Beatriz, 18 Jahre, studiert Industriemanagement
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