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Haytham, 17 Jahre alt, lebt in einem Flüchtlingslager im Sindschargebirge, (siehe auch hier)


»Am meisten vermisse ich meine Freunde in der Schule. Nach Schulschluss gibt es hier für mich keine weiteren Möglichkeiten, etwas zu lernen.
Ich kann mich nicht mehr genau an meine Vergangenheit erinnern, aber ich weiß noch, wie wir hier ankamen und es nichts zu essen gab. Einige sind während der Flucht auch verhungert und verdurstet.
Das Beste ist hier die Schule und es gibt nichts, was sie ersetzen könnte. Mein Leben im Camp verläuft genauso wie das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, es hat keine großen Veränderungen gegeben.
Ich möchte gerne wieder in mein altes Zuhause zurück. Aber eine Rückkehr könnte für uns gefährlich sein, wenn es in unserem alten Ort noch unentdeckte Minen gibt. Eine Gefahr hier im Camp ist, dass Feuer in den Zelten ausbricht oder dass die Elektrizität plötzlich ausfällt. Es kann zum Beispiel auch nachts zu einem Kurzschluss kommen und die Zelte können sich entzünden.
Es gibt im Grunde nichts, wovor ich Angst habe, drüber zu sprechen. Aber manches behalte ich als Geheimnis nur für mich und teile es nicht mit anderen Menschen.
Mein größtes Problem ist mein langer Schulweg, den ich immer zu Fuß gehe und es wäre schön, wenn es einen Bus gäbe, der uns zur Schule bringt. Es gibt für mich nichts, was mir eine besondere Freude bereitet.«
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