english deutsch KILIAN FOERSTER
Anna, 16 Jahre, lebt in Mykolaivka
»Ich bin 2014 in Kontakt mit Yellow Bus gekommen, als sie zusammen mit der Organisation New Donbass in unsere Stadt gekommen sind und geholfen haben, unsere Schule wieder aufzubauen.<< >>
Wir haben damals zusammen Projekte realisiert und Filme gedreht. Und wir haben mit Yellow Bus ein Sommercamp besucht, wo ich noch mehr über Film gelernt habe, z. B. wie man Drehaufnahmen macht. Ich habe auch einen Film über meinen Onkel gedreht, der in der Kriegszone gewesen ist und wie mein Cousin dort auf ihn gewartet hat. Als der Krieg Mykolaivka erreichte, war ich hier im Ort.
Ich denke, dass Außenstehende nicht verstehen können, was Krieg wirklich bedeutet, weil sie es nicht selbst gefühlt haben und das Gefühl der Unsicherheit, was die Zukunft betrifft, nicht erlebt haben. Also ob du noch weiter am Leben bist oder nicht.
Ich habe einen Bekannten in Donezk, wir sprechen miteinander und ich frage ihn, ob es dort ruhig ist. Er sagte mir, jetzt wäre es auch dort wieder ruhig.
Ich verbinde an erster Stelle mit dem Krieg bestimmte Geräusche, bei denen ich meinen kleinen Bruder genommen und uns schnell in Sicherheit gebracht habe. Damals war ich erst 11 Jahre alt.
Manchmal taucht der Krieg in meinen Träumen auf und ich höre dann die Schießereien und stelle mir vor, wie wir wieder in den Keller rennen.
Nachdem der Krieg in Mykolaivka vorbei war, habe ich mich mit Film beschäftigt und eigene Filme gedreht. Ich bin auch mehr gereist und unsere Stadt fängt wieder an aufzublühen.«